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Gewichtsmanagement: Die 3 Säulen



Themenübersicht
Nutzen der Gewichtsabnahme
Prävention der Adipositas
Grundlagen



Zusammenfassung

Gemäss Studien führ bereits eine geringfügige Gewichtssenkung bei bestehendem Übergewicht zu gesundheitlichen Verbessrungen. So sinken die Gesamtsterblichkeitsrate, der Blutdruck, der Langzeitblutzucker bei Diabetikern und die Blutfette durch eine Gewichtsabnahme. Allerdings sollte eine drastische Gewichtsabnahme vermieden werden, denn das birgt ebenfalls Risiken.
Angesichts der möglichen gesundheitlichen Konsequenzen sollten Präventionsmassnahmen so früh wie möglich eingesetzt werden.
Grundsätzlich wird ein gesunder Lebensstil mit regelmässiger körperlicher Bewegung und einer gesunden, fettbewussten und ballaststoffreiche Ernährung nach den Empfehlungen der SGE als geeigent angesehen, eine Gewichtszunahme zu verhindern.
Als Grundlage jeden Gewichtsmanagements empfiehlt die Leitlinie ein Basisprogramm, das aus den Komponenten Ernährung, Bewegung und Verhalten besteht.
Die Ernährungsumstellung sollte ein tägliches Energiedefizit von 500-800 kcal versehen, das Umfeld mit einbezogen werden, den Grundsätzen der ausgewogenen Mischkost folgen und den Fettverzehr im Auge behalten.
Eine verstärkte körperliche Aktivität unterstützt und stabilisiert die erreichte Gewichtsabnahme.
Verhaltensorientierte Ansätze wie die Beobachtung des Ess- und Trinkverhaltens, sowie des Bewegungsverhaltens unterstützen die Einhaltung der Ernährungs- und Bewegungstherapie.
Die langfristige Gewichtsstabilisierung kann nur gewährleistet werden, wenn nach einer Gewichtsabnahme die Energiezufuhr weiterhin beschränkt bleibt sowie die körperliche Aktivität beibehalten wird.

Nutzen der Gewichtsabnahme

Selbst eine geringfügige Gewichtssenkung führ, laut Leitlinie, bereits zu gesundheitilchen Verbesserungen, wie diverse Studien belegen. Das Sterberisiko und die Entwicklung von Folgeerkrankungen sinken. Im Einzelnen wurden in Studeine folgende Effekte der Gewichtsabnahme gefunden:

Sterberisiko (Mortalität)


  • Senkung der Gesamtmortalität um mehr als 20% bei einer Gewichtsabnahme um die 10 kg
  • Seknung der mit Diabetes in Verbindung stehenden Sterberisikos um über 30% bei einer Gewichtsabnahme um die 10 kg
  • Senkung der mit Adipositas in Verbidnung zu bringenden Krebstodesfälle um über 40% bei einer Gewichtsabnahme um die 10 kg


Krankheitswahrscheinlichkeit (Morbidität)


  • Senkung des Blutdrucks bei Hypertonikern um 7 mm Hg systolisch und 3 mm Hg diastolisch bei einer Gewichtsabnahme um die 10 kg
  • Bei Typ-2-Diabetikern und Diabetesgefährdeten: Seknung  des mittleren Langzeit-Blutzuckerwertes bei übergewichtigen Typ-2-Diabetikern durch eine Gewichtsabnahme von 5-10 kg.
  • Blutfette: Eine Reduktion des Körpergewichts von 10 kg geht einher mit einer Senkung des Gesamtcholesterins um 10%, des LDL-Cholesterins um 15%, einer Erhöhung des HDL-Cholesterins um 8% und einer Senkung der Triglyzeride um 30%


Prävention der Adipositas

Angesichts der beschriebenen möglichen gesundheitlichen Konsequenzen durch Übergewicht, resp. Nutzen von einer Gewichtsreduktion, erscheint es dringen geboten, der Entwicklung eines Übergewichtes so früh wie möglich Einhalt zu gebieten! Die Deutsche Gesellschaft für Adipositas führt folgende Gründe für die Notwendigkeit von solchen Präventionsmassnahmen an:


  • Mit zunehmender Dauer und Ausprägung der Adipositas wird die Behandlung immer schwieriger und komplexer
  • Die gesundheitlichen Folgeschäden der Adipositas sind auch nach Gewichtsverlust nicht immer umkehrbar
  • Das Auftreten der Adipositas ist mittlerweile in den meisten Industrienationen so hoch, dass die verfügbaren Ressourcen schon nicht mehr ausreichen, um allen Betroffenen eine Behandlung anzubieten.


Grundlagen

Als Grundlage jedes Gewichtsmanagements dient, abgeleitet von den Leitlinien der Deutschen Adipositas – Gesellschaft, ein Basisprogramm, bestehend aus den Komponenten Ernährung, Verhalten und Bewegung.

Umstellung der Ernährung

Um eine Gewichtsabnahme zu erreichen, sollte in der Regel ein tägliches Energiedefizit von 500 bis 800 kcal erreicht werden. Dieses Defizit soll durch das Anstreben einer gesunden, fettbewussten Ernährung erreicht werden. Hinzu kommt auch eine bedarfsorientierte Anpassung des Essvolumens. Auf diese Weise kann binnen sechs Monaten etwa 5 bis 10% des Ausgangsgewichtes gesenkt werden. Oft wird eine gesunde Ernährung schon als „Diät“ empfunden. Gehen Sie daher immer nur so weit, wie Sie sich wohl fühlen. In der Praxis kommen dabei folgende Kostempfehlungen für das Gewichtsmanagement in Frage:


  • Eine ausgewogene, fettmodifizierte, vollwertige Mischkost, dadurch wird eine Energiezufuhr von 1200-2000 kcal pro Tag angestrebt. In Kombination mit einer Bewegungssteigerung und einer Verhaltensänderung kann mit einer solchen Ernährung ein durchschnittlicher Verlust von ca. 1-2 kg pro Monat erreicht werden.
  • Wird nur der Fettverzehr auf ca. 60 g pro Tag beschränkt, lässt sich ebenfalls ein Energiedefizit erreiche, auch ohne dass die Zufuhr von Kohlenhydraten eingeschränkt wird. Die Gewichtssenkung ist vor allem bei Leuten mit einem hohen Zucker- und Kohlenhydratkonsum jedoch relativ bescheiden.
  • Formula – Diäten (Pulver etc.) oder andere einseitige Diäten sind nicht empfehlenswert!


Änderung des Essverhaltens

Verhaltensorientierte Ansätze können bei der Einhaltung der Ernährungs- und Bewegungstherapie unterstützen. Die wichtigsten Schritte umfassen u.a.:


  • Selbstbeobachtung des Ess- und Trinkverhaltens, z.B. Ernährungstagebuch, um die Auslöser für erhöhte Kalorienaufnahme zu analysieren
  • Selbstkontrolle, um die Auslöser besser zu beherrschen (z.B. Vermeiden von „nebenbei essen“ oder Nebentätigkeiten beim Essen)
  • Einübung eines flexibel kontrollierten Essverhaltens
  • Verstärkung der einmal erreichten Verhaltensänderungen, um das neue Essverhalten zu stabilisieren


Mehr körperliche Bewegung

Verstärkte körperliche Aktivität kann zur Gewichtsabnahme und zum Erhalt des abgenommenen Gewichts beitragen, weil sie den Energieverbrauch erhöht. Um das Gewicht messbar zu reduzieren, müssen pro Woche mindestens 2500 kcal zusätzlich durch Sport und Bewegung verbraucht werden, das entspricht mindestens fünf Stunden zusätzliche körperliche Aktivität pro Woche. Besonders geeignet ist Bewegung um die erreichte Gewichtsabnahme zu stabilisieren. Die Kombination eines Ausdauertrainings mit einem Krafttraining erhöht bisherigen Erkenntnissen zufolge die Kraft und halbiert die Abnahme der fettfreien Masse, jedoch nicht die Fettabnahme. Allerdings steigt der Energieverbrauch in Ruhe (Grundumsatz) wenn die Muskelmasse zunimmt.

Langfristige Gewichtsstabilisierung

Bei der Stabilisierung der Gewichtsabnahme können laut Leitlinie folgende Faktoren helfen:


  • Da die Gewichtsreduktion dazu führt, dass der Energieverbrauch zurückgeht, bewirkt eine Rückkehr zu den alten Verzehrgewohnheiten eine Gewichtszunahme. Die Energiezufuhr muss daher auf Dauer so weit verringert werden, dass das Körpergewicht konstant bleibt
  • Durch vermehrte körperliche Aktivität wird der Energieverbrauch erhöht und die Muskelmasse erhalten. Dadurch kann die Gewichtsstabilisierung erleichtert und unterstützt werden.
  • Die Einbindung in eine Selbsthilfegruppe und die Unterstützung durch Familienangehörige oder sonstige Vertrauenspersonen helfen, dass erreichte Gewicht zu stabilisieren, und beugen Rückfällen vor.

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