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Lebensmittelgruppe "Fleisch, Wurst, Geflügel, Eier und Fisch"



Themenübersicht:
Fleisch
Fleisch- und Wurstwaren
Geflügel
Eier
Fisch



Zusammenfassung

Fleisch ist ein wichtiger Lieferant für Eiweiss, Vitamine der B-Gruppe, Mineralstoffe und Spurenelemente. Darüber hinaus liefert es auch Fett. Fleisch stammt von verschiedenen warmblütigen Schlachttieren. Fleischerzeugnisse sind u.a. Wurst-, Schinken-, Speck- und Räucherwaren. Auch Innereien und Schlachterzeugnisse wie Schmalz, Speck und Talg werden verarbeitet. Fleisch hat verschiedene Qualitätsmerkmale wie Farbe, Struktur, Fettgehalt und Fettverteilung, Safthaltevermögen und Fleischreife. Je nach Fleischstück gibt es verschiedene Verwendungsmöglichkeiten (Braten, Schmore, Grillieren, Kochen). Fleisch verdirbt leicht und muss daher kühl und kurz aufbewahrt werden. Massentierhaltung schädigt Tiere, Menschen und Umwelt, Fleischwaren können Pökel- und Räucherwaren sein. Wurst kommt gekocht, gebrüht, geräuchtert oder getrocknet in den Handel. Wurst hat einen unterschiedlichen Fett- und Salzgehalt. Beim Pökeln wird Nitrat zugesetzt, das im menschlichen Organismus in Nitrit umgewandelt wird und besonders für Säuglinge eine toxische Wirkung haben kann.

Geflügel kommt als Schlacht- und Wildgeflügel vor. Salmonellen können über rohes Geflügel und rohe Eier auf den Menschen übertragen werden.

Tiere aus Freilandhaltung sind geschmacklich und qualitativ besser als Tieree aus Intensivmast. Junge Tiere haben zartes, helles, mageres unf feinfaseriges, alte fette Tiere eher zähes Fleisch.

Eier sind ebenfalls ein wichtiger Nährstofflieferant. Sie sollten kühl gelagert werden. Fisch liefert hochwertiges Eiweiss, aber auch gute Fette und Vitamine der B-Gruppe. Darüber hinaus ist Fisch der wesentliche Jodlieferant.

Fisch kommt als Frischfisch oder seegefrosteter Fisch in den Handel. Man unterscheidet Mager- und Fettfische, es gibt Süsswasserfische und Meeresfische. Man kann unterschiedliche Fischerzeugnisse kaufen. Beim Einkauf von Frischfisch sollte man einige wichtige Anzeichen kennen, um ablesen zu können, ob die Ware frisch ist (hervorstehendes Auge, hellrote / dunkelrosa Kiemen usw.) Beim Vorbereiten für das Garen emphielt sich die „Drei-S-Regel“ (Säubern, Säuern, Salzen)

Fleisch

Fleisch ist ein wichtiger Lieferant für Eiweiss, Vitamine der B-Gruppe, Mineralstoffe und Spurenelemente. Vitamin B12 kommt fast nur in tierischen Nahrungsmitteln vor. Auch die Vitamine A, D und E sind im Fleisch in unterschiedlichen Mengen enthalten. Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium oder Calcium finden sich ebenfalls im Fleisch. Darüber hinaus liefert Fleisch Spurenelemente wie Phosphor, Eisen und Jod. Tierisches Eisen kann unser Körper gut verwerten. Die biologische Wertigkeit des Fleischeiweisses ist hoch, d.h. der Körper kann das tierische Eiweiss besonders gut nutzen. Fleisch liefert ebenfalls Fett in unterschiedlichen Anteilen. In 100g Fleisch sind im Durchschnitt 8-22g Eiweiss, 2-55g Fett, bis zu 0.18g Kohlenhydrate, in Muskelfleisch und in Innereien wie Leber bis zu 5.3g und 1-2g Mineralstoffe enthalten. Fleisch im Sinne des Bundesamt für Veterinärwesen sind „alle Teile warmblütiger Tiere, frisch oder zubereitet, die zum menschlichen Genuss geeignet sind“. Zu den Schlachttieren zählt man Schwein, Rind, Kuh, Kalb, Lamm, Hammel, Schaf, Ziege, Pferd und Kaninchen. Wildfleisch kann von Reh-, Rot-, Dam- oder Schwarzwild stammen, aber auch von Wildkaninchen und –hasen. Fleischerzeugnisse sind Produkte, die ausschliesslich oder überwiegend aus Fleisch bestehen, wie Wurst-, Schinken-, Speck- und Räucherwaren. Innereien sind tierische Organe, z.B. Leber, Zunge, Herz, Bries, Nieren, Lunge, Hirn, Milz. Fleischlose Schlachterzeugnisse bestehen fast ausschliesslich aus Fett wie Hartfett, Schmalz, Flomen, Talg und fettem Speck.

Qualitätsmerkmale:
·         Fleischfarbe: je jünger das Tier desto heller das Fleisch
·         Struktur: hochwertiges Fleisch ist feinfaserig und sehnenarm
·         Fettgehalt und –verteilung: Reines Muskelfleisch ist heute magerer als früher. Besonders saftig, zart und schmackhaft ist marmoriertes Fleisch. Sichtbares Fett kann weggeschnitten werden
·         Safthaltevermögen: liegt das Fleisch bereits im eigenen Saft, gehen wertvolle Inhaltsstoffe verloren, das Fleisch wird bei der Zubereitung trocken und zäh, es schrumpft in der Pfanne
·         Fleischreife: bei der Reifung wird das Bindegewebe des Fleisches locker und das Aroma verbessert und findet im Kühlhaus bei 0°C statt.

Aufbewahrung
Fleisch verdirbt wegen des Eiweiss- und Wassergehaltes leicht. Deshalb muss es nach dem Einkauf kühl und abgedeckt möglichst im Kühlschrank gelagert werden. Durch Einlegen in saure Marinaden lässt sich Fleisch mehrere Tage aufheben. Gegartes Fleisch hält sich im Kühlschrank 2-3 Tage.

Verwendungsmöglichkeiten von Fleisch
Zum Kurzbraten eignet sich bindegewebsarmes Fleisch. Zum Schmoren verwendet man Fleisch, das wenig Bindegewebe enthält. Kochen muss man alles Fleisch, das bindegewebsreicht ist.

Fleisch- und Wurstwaren

Bei den Fleischwaren handelt es sich um Erzeugnisse, die aus Fleisch hergestellt werden, z.B. Pökel- und Räucherwaren. Fleischkonserven können Fleischhalbkonserven sein, die nur begrenzt haltbar sind (Würstchen, Schinken). Zu den Fleischvollkonserven, die 3-5 Jahre haltbar sind, zählen Fleisch im eigenen Saft, Corned Beef, fertige Fleischgerichte wie Gulasch usw.

Wurstwaren

Art und Herstellung
Sorten
Fettgehaltsstufen in %
Rohwürste, Dauerwürste

Die roh belassene Wurstmasse wird kalt geräuchert, luftgetrocknet.

Lange Haltbarkeit
Schnittfest:
Cervelatwurst
Landjäger
Salsiz
Salami
Lyoner

Streichfähig:
Mettwurst (nicht lange haltbar)

23.0
48.0
41.5
35.0
25.0


41.6
Brühwürste

Die Wurstmasse wird bei 70 bis 80 °C gebrüht und teilweise geräuchert

Zum alsbaldigen Verzehr bestimmt
Kalbsbratwurst
Mortadella
Schüblig
Kalbsbrät
Wienerli
23.5
29.3
24.3
11.0
24.2
Kochwürste

Die vorgegarte Wurstmasse wird nach dem Abfüllen in Wursthüllen nochmals gebrüht oder gekocht und teilweise geräuchert

Bei kühler Lagerung kurz haltbar
Leberwurst
Blutwurst
Streichleberwurst
19.0
8.0
26.1

Ein Teil dieser Wurstsorten wird auch aus Geflügelfleisch hergestellt. Diese Wurstsorten sind meist kalorienärmer als die Schweine- oder Rindervariante und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Aufbewahrung von Wurst
Brüh- und Kochwürste in Frischhaltefolien verpacken und in den Kühlschrank legen – ideal sind 7 Grad C. Rohwürste entfalten ihr Aroma besser an einem kühlen, trockenen und luftigen Ort (Speisekammer, Keller) bei etwa 10°C. Dort hält sich auch roher Schinken. Bis auf Rohwürste kann man alle Wurstsorten 2-3 Monate lang einfrieren. Je fettreicher die Wurst, desto kürzer die Lagerdauer.

Pökeln
Mithilfe von Pökelstoffen werden etwa 90% der in Europa erzeugten Fleisch- und Wurstwaren hergestellt. Durch das Pökeln sollen:
·         Die Haltbarkeit verlängert werden
·         Ein ansprechendes Aussehen (Umrötung) und
·         Das typische Pökelaroma erzielt werden.
Beim Pökeln werden Nitrat und / oder Nitritpökelsalz und sogenannte Pökelhilfsstoffe verwendet. Ohne Pökelstoffe werden Bratwürste, Parmachinken usw. hergestellt.

Kochsalz- und Fettgehalt
Fleischwaren haben einen hohen Gehalt an Kochsalz. Dies dient der Wasserbindung und der Geschmacksbildung. Wurstsorten enthalten 5 bis 70% - oft versteckte – Fette. Mit zwei Scheiben Wurst können bis zu 40g Fett aufgenommen werden. Das entspricht schon der Hälfte der täglich empfohlenen Fettzufuhr!

Geflügel

Unter dem Begriff „Schlachtgeflügel“ versteht man Haus- und Mastgeflügel wie Poulet, Suppenhuhn, Ente, Gans, Truthahn und –henne. Zu „Wildgeflügel“ zählt man Fasan, Rebhuhn und Wildente sowie Tauben und Wachteln.

Qualitätsmerkmale
Tiere aus Freilandhaltung sind geschmacklich und qualitativ besser als Tiere aus Intensivmast. Junge Tiere haben zartes, helles, mageres und feinfaseriges Fleisch. Qualitativ gutes Geflügel ist vollfleischig, hat eine gut entwickelte breite Brust und einen gleichmässigen Fettansatz. Ernährungsphysiologisch ist helles Geflügelfleisch eiweissreich, meist mager und leicht verdaulich. Fettreiche Arten mit dunklerem Fleisch wie Ente und Gans sind schwer verdaulich.

Salmonellen
Können durch Geflügel und rohe Eier übertragen werden. Wer sich mit Salmonellen infiziert, kann schwer erkranken. Oft verbreiten sich diese Erreger erst durch einen falschen Umgang mit den Lebensmitteln. Beim erhitzen über 70°C werden Salmonellen abgetötet. Die Kühlkette bei gefrorenem Geflügel darf deshalb nicht unterbrochen werden. Einmal aufgetautes Geflügel darf nicht mehr eingefroren und sollte stets fern von anderen Lebensmitteln gehalten werden.

Eier

Der Begriff „Eier“ bezeichnet nur Eier vom Huhn. Werden Eier von anderen Tieren angeboten, so muss dies kenntlich gemacht werden. Eier enthalten alle notwendigen Nährstoffe wie Eiweiss, die Vitamine A, D, E, B2 und B12, Mineralstoffe sowie Eisen und Zink, Fett, Cholesterin und Lezithin. Das Eiweiss vom Ei hat die höchste biologische Wertigkeit unter den Nahrungsmitteln. Schweizer Eier könne aus unterschiedlichen Haltungsmethoden bezogen werden: Bodenhaltung, Auslaufhaltung, Freilandhaltung, BIO nach den Richtlinien von Bio Suisse

Frischemerkmale
·         Beim Aufschlagen läuft das Eiweiss nicht dünn auseinander, sondern bleibt dicklich
·         Das Dotter ist hoch gewölbt

Aufbewahrung
Eier sollten nicht mit stark riechenden Lebensmitteln zusammen gelagert werden, da Fremdgeschmack in das Eiinnere gelangen kann. Eier sollten immer kühl aufbewahrt werden.

Fisch

Fischfleisch besteht zu 10-25% aus hochwertigem Eiweiss, das vom menschlichen Organismus besonders gut verarbeitet werden kann. Ausserdem ist Fisch frei von schwer verdaulichem Bindegewebe. Da Fisch nur geringe Spuren von Kohlenhydraten aufweist, wird sein Kaloriengehalt durch Fett und Eiweiss bestimmt. Je nach Fettgehalt des Muskelfleisches unterscheidet man zwischen Magerfischen  und Fettfischen. Ausserdem unterscheidet man Meeresfische und Süsswasserfische. Das im Fischfleisch enthaltene Fett ist wegen der lebensnotwendigen ungesättigten Fettsäuren wertvoll. Fettfische enthalten zudem Omega-3-Fettsäuren, Im Fisch sind viele fettlösliche Vitamine enthalten, besonders das Vitamin D. Ebenfalls reichlich vorhanden sind Vitamine der B-Gruppe. Neben vielen anderen Mineralstoffen enthält Fisch vor allem Jod. Frischfische bleiben nach dem Fang unbehandelt. Sie werden nur gereinigt, ausgenommen, zerteil und gekühlt. Seegefrostete Fische werden an Bord bearbeitet und bei -40°C tiefgefroren.
Gewisse Fischsorten sollten aufgrund ihres hohen Schadstoffgehaltes (besonders Quecksilber) nicht so oft verzehrt werden. Besonders vorsichtig sollte man bei grossen Raubfischarten wie Lachs, Thunfisch, Marlin und Schwertfisch sein. Hochseefische sind weniger belastet. Bei Fischzucht wird häufig ebenfalls Massentierhaltung mit allen Nachteilen betrieben.

Fischerzeugnisse:
·         Räucherfische
·         Salzfische und –erzeugnisse
·         Sauerkonserven (oft mit Konservierungsstoffen)
·         Bratfischwaren
·         Kochfischwaren (oft mit Konservierungsstoffen)
·         Pasteurisierte Fischerzeugnisse
·         Fischdauerkonserven
Fischeinkauf
Anzeichen für frische Ware:
·         Das Auge des Fisches muss klar und glänzend sein und leicht hervorstehen
·         Die Kiemen müssen hellrot oder dunkelrosa sein, auf keinen Fall braun oder graurot
·         Die Schuppen müssen fest anliegen und glatt sein
·         Das geronnene Blut im Innern darf sich nicht schwarzbraun verfärbt haben
·         Der Fisch muss sich frisch und elastisch anfühlen. Berührt man ihn mit den Fingern, dürfen keine Abdrücke zurückbleiben
·         Der Fisch muss frisch riechen, auf keinen Fall nach Ammoniak

Aufbewahrung
Die kurzfristige Aufbewahrung von Frischfisch muss im Kühlschrank erfolgen. Lagerdauer max. ein Tag. Wegen der Geruchsübertragung sollte er gut verpackt sein. Tiefkühlfisch muss bei -18°C aufbewahrt werden – Lagerdauer zwei Monate für Fettfisch und fünf Monate für andere Sorten. Nur pasteurisierte und sterilisierte Waren (Fischkonserven) können entsprechend ihrer Haltbarkeitsdauer bei Raumtemperatur aufbewahrt werden.

Verarbeiten und Garen
Die „Drei-S-Regel“ (Säubern, Säuern mit Zitrone oder Essig und Salzen kurz vor dem Garen) sollten beherzigt werden. Die Säuren dient der Geruchsbindung und denaturiert das Fischeiweiss, das Fischfleisch wird fester. Säuern ist inzwischen etwas umstritten. Es kann auch weggelassen werden. Fisch kann gebraten, gedünstet oder grilliert werden, wobei die beiden letzteren Zubereitungsarten fettärmer sind.

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