Themenübersicht:
Milch und Rahm
Sauermilch
Käse
Zusammenfassung
Milch liefert verschiedene Bestandteile wie Fett, Eiweiss,
Milchzucker, Vitamine und wertvolle Mineralstoffe (allen voran das Kalzium).
Ausserdem enthält Milch natürlicherweise Milchsäurebakterien. Beim Dicksetzen
der Milch sondert sich die Molke ab, die Reste von Eiweiss und Milchzucker
sowie reichlich Mineralstoffe und einen Teil der Milchvitamine enthält.
Nach der Anlieferung in der Molkerei durchläuft die Milch
verschiedene Arbeitsschritte. Sie wird gereinigt und entrahmt. Danach wird der
gewünschte Fettgehalt eingestellt. Für frische Vollmilch, UHT-Milch und
Sterilmilch wird die Milch homogenisiert. Anschliessend erfolgt je nach
Milchsorte die Wärmebehandlung – pasteurisieren, ultrahocherhitzen,
sterilisieren oder kondensieren. Rohmilch und Vorzugsmilch wird nicht
homogenisiert und wärmebehandelt.
Man unterscheidet verschiedene Milchsorten: Rohmilch,
Vorzugsmilch, Konsummilch, Vollmilch, fettarme Milch und entrahmte Milch.
Rahmprodukte sind z.B. Schlagrahm, Kaffeerahm, Crème double.
Aus Milch werden auch Sauermilchprodukte hergestellt. Dabei
setzt man ihr eigens gezüchtete Milchsäurebakterienkulturen zu und bringt sie
so zum „dicklegen“.
Es gibt Trinksauermilch, Dickmilch, Trinkmolke, Kefir,
Joghurt, Sauerrahm, Créme fraiche und auch Sauermilch mit Fruchtzusätzen.
Aus Milch wird auch Käse hergestellt. Die Käsesorten
unterscheiden sich durch die Milchart, die Schimmelpilzkulturen, die
eingesetzten Gerinnungsmethoden, die Art der Reifung und durch die Konsistenz.
Käse wird hergestellt, indem die Milch auf einen bestimmten
Fettgehalt eingestellt wird und dann verschiedene Arbeitsschritte durchläuft,
von der Gerinnung über die Erzeugung des Käsebruchs, das Formen und ein Bad in
Salzlake bis hin zur Reifung. Käse können nach Konsistenz (Frischkäse,
Weichkäse, halbfester Schnittkäse, Hartkäse), Gerinnungsart (Süss- oder
Sauermilchkäse) und Fettgehalt in der Trockenmasse eingeteilt werden.
Der Fettgehalt in der Trockenmasse gibt an, wie viel Fett
nach Wasserentzug bezogen auf die restlichen Milchbestandteile (Kohlenhydrate,
Fett, Eiweiss) im Käse enthalten ist. Der tatsächliche Fettgehalt bezogen auf
100g Käse beträgt etwa die Hälfte von dem Fettgehalt in der Trockenmasse in
Gramm.
Milch und Rahm
Milchbestandteile
Das Naturprodukt Milch enthält ähnlich wie das Ei und das
Getreidekorn fast alle Nährstoffe, die wir zum Wachsen und Gedeihen brauchen.
Sie enthält viel Kalzium. Milch besteht zum grössten Teil aus Wasser. Das
Milchfett enthält kurz- und mittelkettige, leicht verdauliche Fettsäuren.
Milcheiweiss mit seinen essenziellen Aminosäuren hilft beim Aufbau von
körpereigenem Eiweiss. Der Milchzucker fördert die Darmflora und die Resorption
von Kalzium. Die vielen verschiedenen Vitamine (A, D, E und B-Gruppe)
unterstützen eine Reihe von Körperfunktionen. Auch wertvolle Mineralstoffe sind
enthalten, Kalzium, aber auch Kalium, Phosphor, Magnesium und Jod.
Milchsäurebakterien sind natürlicherweise in der Milch enthalten. Molke heisst
die wässrige Flüssigkeit, die sich beim Dicksetzen der Milch absondert. Sie
enthält neben Resten von Eiweiss und Milchzucker vor allem reichlich
Mineralstoffe und einen Teil der Vitamine.
Milchverarbeitung
Alle Milchsorten, mit Ausnahme der Roh- und Vorzugsmilch,
werden behandelt. Nach Anlieferung der Rohmilch durchläuft sie gesetzlich
vorgeschriebene Qualitätsuntersuchungen. Anschliessend wird die Milch durch
eine Zentrifuge in Magermilch und Rahm getrennt. Danach wird der Fettgehalt der
Milch eingestellt. Ein Teil des Rahms wird der Magermilch wieder zugesetzt, bis
ein bestimmter Fettgehalt erreicht ist. Nun folgen weitere Bearbeitungsverfahren:
·
Homogenisieren: die Milch wird unter Druck durch
feine Düsen gepresst, bewirkt eine Geschmacksverbesserung
·
Pasteurisieren: es ist eine Wärmebehandlung die
95% der Keime abtötet, es gehen aber wenige Wertstoffe verloren und der frische
Geschmack bleibt fast unverändert erhalten, es gehen jedoch einige Vitamine
verloren. Diese Milch hält gekühlt bis zu 21 Tage.
·
Ultrahocherhitzen (UHT): sämtliche Keime werden
vernichtet, Nährstoff- und Geschmacksveränderungen sind zwar höher als beim
Pasteurisieren, aber immer noch geringer als beim Abkochen. UHT-Milch ist 6
Wochen ohne Kühlung haltbar.
·
Sterilisieren: wird kaum noch gemacht, die
Milchkonserve ist zwar bis zu 1 Jahr haltbar, es gehen aber wichtige Vitamine
und Geschmacksstoffe verloren und die Eiweissstoffe verlieren ihre Qualität
·
Kondensieren: Haltbarmachen der Milch durch
Entzug von Wasser. Wird das Wasser vollständig entzogen Milchpulver oder
Trockenmilch.
Milchsorten
·
Rohmilch: ist völlig unbehandelt mit einem
natürlichen Fettgehalt von 3.8 bis 4.8%, diese Milch kann ab Hof direkt an den
Verbraucher verkauft werden.
·
Vorzugsmilch: Rohmilch wird verpackt an den
Verbraucher verkauft, muss innerhalb von 24 Stunden geschehen. Für Säuglinge
und Kleinkinder muss Vorzugsmilch abgekocht werden
·
Standardisierte Konsummilch: Sie wird in der
Molkerei schonend behandelt, es entsteht entweder Vollmilch (3.8-4.8%
Fettgehalt), Fettarme Milch (1.5-2.8% Fettgehalt) und Entrahmte Milch (0.1%
Fettgehalt)
Kennzeichnung
Auf Milchpackungen müssen folgende Informationen stehen:
Verkehrsbezeichnung (z.B. Vollmilch), Name und Anschrift der
Firma des Herstellers oder Abfüllers, Mindesthaltbarkeitsdatum (bei
pasteurisierte Milch zusätzlich „… bei 8°C“), Verfahren (z.B. pasteurisiert),
Fettgehalt in Prozent, bei ultrahocherhitzter Milch der Buchstabe H.
Rahm
Sahne (Rahm) ist der Rohstoff für die Butterherstellung und
entsprechend reich an Fett. Sie enthält aber auch Milcheiweiss und fettlösliche
Vitamine. Rahm wird wie die Milch verschiedenen Haltbarmachungsverfahren
unterzogen und durch Mischen mit entrahmter Milch ebenfalls in verschiedenen
Fettgehaltsstufen hergestellt. Ist sie als „Rahm“ gekennzeichnet, so hat sie
einen Fettgehalt von mindestens 25-35%. Wird sie als Schlagrahm angeboten, hat
sie einen Fettgehalt von mindestens 30%.
·
Schlagrahm „extra“: durch den Fettgehalt von
mehr als 30% ist gewährleistet, dass der Rahm beim Schlagen standfest wird
·
Kaffeerahm: Fettgehalt von mind. 10%
·
Créme double: ein besonders süsser Rahm mit
mindestens 42% Fettgehalt, hat eine löffelfeste konsistens
Sauermilch
Wir die Milch sauer, so ist ein neues, wertvolles
Nahrungsmittel entstanden. Es entsteht ein Produkt, das bekömmlich,
verdauungsfördernd und erfrischend ist. Die „Dicklegung“ der Milch wird durch
Milchsäurebakterien bewirkt, die den Milchzucker der Milch in Milchsäure
umwandeln. Süsse Milch wird sauer und das Eiweiss gerinnt. Da die Säure ein
natürliches Konservierungsmittel ist, bleiben Sauermilchprodukte länger haltbar
als pasteurisierte Milch:
·
Trinksauermilch: flüssige Milch
·
Dickmilch, Sauermilch: in der Schweiz eher
weniger bekannt, kann gelöffelt werden
·
Trinkmolke: Nebenprodukt bei der
Käseherstellung, enthält alle wasserlöslichen Bestandteile der Milch und ein
spezielles Eiweiss, das Molkeneiweiss
·
Buttermilch: fällt bei der Herstellung von
mildgesäuerter Butter an, Fettgehalt von 1%
·
Kefir: statt Milchsäurebakterien werden hier
Kefirpilze verwendet, es entsteht ganz wenig Alkohol (0.1 -0.6%)
·
Joghurt: die Bakterien lassen hier nur einen
Teil des Milcheiweisses gerinnen. Es gibt Joghurt (mild) mit mind. 3.5% Fett,
Fettarmer Joghurt (mild) mit 1.5-1.8% Fett, Magermilchjoghurt oder Joghurt
(mild) aus entrahmter Milch mit höchstens 0.3% Fett und Rahmjoghurt
(griechischer Joghurt) mit mindestens 10% Fett. Probiotische Produkte liegen im
Trend. Diese werden mit speziellen Milchsäurebakterien (z.B. Lactobacillus
acidophilus) hergestellt. Sie sind dadurch leicht verdaulich und haben einen
positiven Einfluss auf die Darmflora. Es ist bisher nicht gesichert
nachgewiesen, das probiotische Milchprodukte wirklich gesünder sind als andere
·
Sauerrahm: dem frischen Rahm werden
Milchsäurebakterien zugesetzt, es gibt Fettstufen von 10-35%. Créme double und
Créme fraiche gehören dazu.
·
Sauermilch mit Fruchtzusätzen: bei dickgelegter
Milch wie Joghurt, Dickmilch usw. werden die fruchtigen Zusätze entweder auf
den Boden der Becher gegeben und darauf die Sauermilch gefüllt oder es wird
alles zusammen leicht verrührt oder verquirlt.
·
Fruchtzubereitungen und Fruchtanteil: enthalten
Frucht und Fruchtstücke, Aromastoffe, Bindemittel, Fruchtsäfte oder Sirup, Zucker,
Konservierungsstoffe. Diese Zusätze müssen gekennzeichnet sein. Beim Hinweis „mit
Früchten“ oder bei „Fruchtjoghurt“ muss der Fruchtanteil mind. 6% sein, bei
Fruchtzubereitungen mind. 3.5% und beim Hinweis „mit Fruchtgeschmack“ dürfen
weniger als 3.5% Früchte zugesetzt werden
Käse
Käse enthält in konzentrierter Form fast alle Bestandteile
seines Rohstoffs, der Milch: biologisch hochwertiges Eiweiss, Fett, Mineralstoffe
(besonders Kalzium und Phosphat) und Vitamine (B2, A, E u.a.). Wichtige
Unterscheidungsmerkmale der einzelnen Sorten sind die Milchart, die
Beschaffenheit der Schimmelpilzkulturen, die Gerinnungsmethode, die Reifung und
die Konsistenz.
·
Milchart: meistens Kuhmilch, aber auch Schaf-,
Ziegen- und Büffelmilch
·
Schimmelpilzkulturen: Weiss-, Rot- und
Blauschimmel
·
Gerinnungsmethode: Milchsäurebakterien für
Sauermilchkäse oder Labenzyme für Süssmilchkäse, oft auch Mischung aus
Milchsäurebakterien und Lab
·
Reifung: mit Ausnahme von Frischkäse müsse alle
mehr oder weniger lange lagern und reifen
·
Konsistenz: von frisch und weich über halbfest
bis hart
Käsemasse, Trockenmasse und Fett in der Trockenmasse
Der Rohstoff für die Käserei, die Milch, setzt sich zusammen
aus Fett, Eiweiss, Milchzucker, Mineralstoffen, Vitaminen und Wasser. All diese
Bestandteile sind dann in unterschiedlichen Mengen im fertigen Käse enthalten.
Man bezeichnet sie zusammen als „Käsemasse“. Zieht man davon den Wasseranteil
ab, so erhält man die „Trockenmasse“. Das bedeutet je härter, trockener und
reifer ein Käse ist, desto mehr Trockenmasse, je weicher, frischer und feuchter
der Käse, desto weniger Trockenmasse erhält man. Hartkäse enthält z.B.
mindestens 62% Trockenmasse, Magerquark dagegen nur etwa 20%. Das Kürzel „Fett
i. Tr.“ heisst Fett in der Trockenmasse. Steht auf einem Käse z.B. 45% Fett in
der Trockenmasse, dann bezieht sich dessen Fettgehalt auf den Fettanteil nach
Wasserentzug. Bei Weich- und Schnittkäse beträgt der tatsächliche (absolute)
Fettgehalt etwa die Hälfte des angegebenen Wertes, bei Hartkäse etwa zwei
Drittel.
Einteilung in Käsegruppen
Die Einteilung in Käsegruppen kann nach mehreren Arten
erfolgen:
·
Nach Gerinnungsart: z.B. Sauermilch- und
Süssmilchkäse
·
Nach Konsistenz: Frischkäse
(Doppelrahmfrischkäse, Feta, Mascarpone, Ricotta, Quark, Schmelzkäse, …),
Weichkäse (z.B. Brie, Camembert, Gorgonzola, Münster, …), Halbfester
Schnittkäse (z.B. Tete de Moin, Raclette-Käse), Schnittkäse (z.B. Appenzeller,
Edamer, Gouda, Tilsiter, …), Hartkäse (z.B. Bergkäse, Emmentaler, Greyerzer,
Parmesan, …), Sauermilchkäse (z.B. Glarner Schabziger, Toggenburger Ploderkäse,
…), Pasta Filata Käse (z.B. Mozzarella, …)
·
Nach Trockenmasse und Fettgehalt: Hartkäse muss
mind. 62% Trockenmasse enthalten, Schnittkäse 49-61%, halbfester Schnittkäse
44-56% und Weichkäse 38-52%. Diese Anteile werden auf der Käsepackung meistens
nicht angegeben. Beim Fettgehalt ist dies anders, der muss auf der Verpackung
stehen. Die Fett-Prozentsätze beziehen sich aber auf die Trockenmasse
Wassergehaltsstufen
Käsesorten
|
Fettgehaltsstufen
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|||||||
Mager
|
Viertelfett
|
Halbfett
|
Dreiviertelfett
|
Fett
|
Vollfett
|
Rahmstufe
|
Doppel-Rahmstufe
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|
Unter 10%
Fett i. Tr.
|
10% Fett i.
Tr.
|
20% Fett i.
Tr.
|
30% Fett i.
Tr.
|
40% Fett i.
Tr.
|
45% Fett i.
Tr.
|
50% Fett i.
Tr.
|
60-85% Fett
i. Tr.
|
|
Hartkäse
|
28g
|
31g
|
||||||
Schnittkäse
|
15g
|
21g
|
25g
|
28g
|
43g
|
|||
Halbfester Schnittkäse
|
13g
|
22g
|
25g
|
|||||
Sauermilchkäse
|
3g
|
|||||||
Weichkäse
|
12g
|
17g
|
20g
|
23g
|
36g
|
|||
Frischkäse
|
2g
|
5g
|
7g
|
10g
|
12g
|
20g
|
26g
|
Lagerung
Käse soll nicht austrocknen. Für die Aufbewahrung sollte man
den Kühlschrank vorziehen. Eine Stunde vor dem Verzehr empfiehlt es sich, den
Käse aus dem Kühlschrank zu holen.
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