Themenübersicht:
Getreide und
Getreideerzeugnisse
Getreidesorten
Nährmittel
Brot und Backwaren
Teigherstellung
Frühstückscerealien
Reis
Teigwaren
Kartoffeln
Getreide und Getreideprodukte und Kartoffeln sind wichtige
Kohlenhydratlieferanten. Darüber hinaus liefern sie ebenfalls Eiweiss, Fett
(wenig), Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe. Getreidevollkornprodukte enthalten
mehr Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine und sind besser für die
Verdauung.
Der Ausmahlungsgrad eines Mehles gibt an, wie viel Prozent des
Getreides vermahlen werden.
Die Typenzahl eines Mehles drückt aus, wie viel
Mineralstoffe aus den Randschichten des Getreidekorns im Mehl sind.
Kartoffeln haben unterschiedliche Kocheigenschaften. Sie
sollten mit Schale gekocht werden, um einen Vitamin- und Mineralstoffverlust zu
vermeiden. Ungünstige Stoffe wie Solanin und Nitrat können in der Kartoffel vorkommen.
Die Zubereitungsart (z.B. Pommes frites) bestimmt den Fettgehalt des
Kartoffelproduktes.
Getreide und
Getreideerzeugnisse
Getreide zählt zu den ältesten Nahrungsmitteln der
Menschheit. Ernährungsphysiologisch sind Getreide und deren Erzeugnisse
wichtige Kohlenhydratlieferanten. Der Nährstoffgehalt verschiedener
einheimischer Getreide beträgt beim ganzen Korn ca. 60-70% Kohlenhydrate. Der
Eiweissanteil liegt bei 11-13%, der Fettanteil bei 2-4% (Ausnahme Hafer mit 7%).
An Mineralstoffen sind Kalzium, Phosphor, Kalium, Natrium und Eisen enthalten. Getreide
liefert die Vitamine B1, B2, Niacin und E.
Getreidesorten
Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Dinkel und Grünkern, Hirse,
Mais, Buchweizen, Amaranth (botanisch gesehen kein Getreide), Quinoa (aus
botanischer Sicht ebenfalls kein Getreide), Reis
Nährmittel
Nährmittel sind Mahlprodukte aus verschiedenen
Getreidesorten:
Mehl, Vollkornmehl und Vollkornschrot, Schrot, Griess,
Grütze, Dunst, Getreideflocken, Getreidestärke, Keime, Kleie
Werden frucht- und Samenteile, Aleuronschicht und Keimling
in unterschiedlichem Masse bei der Mehlherstellung abgetrennt und der innere
Teil der Getreidekörner – der mineralstoffarme Mehlkörper – vermahlen, nennt
man das so entstandene Weissmehl auch Auszugsmehl, im Gegensatz zum
Vollkornmehl, das alle Bestandteile des vollen Korns erhält.
Der
Ausmahlungsgrad eines Mehls gibt an, wie viel Prozent des Getreides vermahlen
wurden. 100 kg Getreide werden vermahlten und 60 kg Mehl bleiben übrig. Der
Ausmahlungsgrad beträgt dann 60%. Entfernte Schalen machen 40% aus.
Die
Typenzahl drückt exakt aus, wie hoch der Anteil der Randschichten im Mehl ist. Die
Typenzahl eines Mehles bzw. Schrotes gibt an, wie viel mg Mineralstoffe in 100g
Trockenmehl oder Schrot enthalten sind.
Brot und Backwaren
Die Eigenschaften eines Brotes werden durch folgende
Faktoren beeinflusst:
·
Getreideart / Mehlsorte
·
Teigherstellung / Teiglockerung
·
Backform und –weise
·
Lagerung
Zum Brot backen werden vorwiegend Weizen und Roggen
verwendet.
Es gibt folgende Brot-Grundsorten:
·
Weizenbrot (muss mind. 90% Weissmehl enthalten,
Ausmahlungsgrad 40-70%)
·
Weizenmischbrot (mehr als 50% und weniger als
90% Weissmehl, Ausmahlungsgrad 70-80%)
·
Weizenvollkornbrot (muss zu mind. 90% aus
Weizenschrot bestehen, muss Vollkornschrot sein, Ausmahlungsgrad 100%)
·
Roggenbrot (aus mind. 90% Roggenmehl bestehen,
Ausmahlungsgrad 70-80%)
·
Roggenmischbrot (wie Weizenmischbrot aber
Roggenanteil muss überwiegen)
·
Roggenvollkornbrot (Wie Weizenvollkornbrot,
Ausmahlungsgrad 100%)
Vollkornbrote
·
Dunkle Brote
·
Sie haben einen höheren Sättigungswert,
Ballaststoffgehalt, Eiweiss-, Vitamin- und Mineralstoffgehalt
·
Regen die Verdauung an
·
Besonders Roggenbrote halten sich länger frisch
Weissbrote
·
Helle Brote
·
Sie haben einen geringeren Sättigungswert,
Ballaststoffgehalt, Vitamin- und Mineralstoffgehalt
·
Häufiger Genuss kann zu Verdauungsstörungen,
Übergewicht und Vitamin B1-Mangel führen.
·
Sie trocknen schnell aus
Achtung: Dunkles Brot muss nicht immer Vollkornbrot sein!
Auf das verwendete Mehl achten!
Spezialbrote
Grahambrot, Knäckebrot, Pumpernickel, Steinmetzbrot, Drei-,
Vier- oder Fünfkornbrote
Feine Backwaren
Feine Backwaren werden aus Teigen oder Massen durch Backen,
Rösten, Trocknen oder andere Verahren hergestellt. Ihr Gehalt an Fett und
Zucker beträgt mehr als 10 Teile auf 90 Teile Getreide. Hierunter fallen alle
Arten von Kuchen, Roten und Gebäck, die zusätzlich zum Mehl, Eier, Butter,
Zucker und geschmacksgebende Zutaten enthalten.
Dauerbackwaren
Sind feine Backwaren, deren Geniessbarkeit durch eine
längere, sachgemässe Lagerung nicht beeinträchtigt wird. Sie enthalten weniger
Feuchtigkeit als Backwaren. Dadurch haben sie eine höhere Lagerungsfähigkeit.
Sie müssen luftdicht verpackt sein. Hierunter fallen z.B. Zwieback, Knäckebrot,
Guetzli, Cracker, Löffelbiskuit u.a.
Teigherstellung
Brot wird aus Mehl und / oder Schrot unter Zugabe von
Wasser, Salz, Teiglockerungsmitteln und weiteren Zutaten hergestellt.
Teiglockerungsmittel
·
Biologische oder organische Teiglockerung durch
Hefen und Milchsäurebakterien
·
Anorganische und chemische Teiglockerungsmittel wie
Backpulver
Backprozess / Lagerung
·
Durch den Backprozess wird das Mehl leichter
verdaulich
·
Stärke und Klebereiweiss quellen auf
·
Die Stärke wird teilweise zu Dextrinen abgebaut
Lagerung
Roggenbrot schmeckt ca. 10 Tage frisch. Weissbrot altert
schon nach Stunden. Beim Lagern wird das Brot zunächst weich, es ist nicht mehr
knusprig und wird „altbacken“. Bei diesem Vorgang gibt die Stärke Wasser ab –
sie entquillt. Solange sich das Wasser noch im Brot befindet, kann es durch
einfaches Erhitzen wieder knusprig und frisch werden. Altbacken wird das Brot
am schnellsten bei Temperaturen um 0° C, daher sollte Brot auch nicht im
Kühlschrank gelagert werden
Frühstückscerealien
In den letzten Jahren haben Brötchen und Brot starke
Konkurrenz bekommen. Die so genannten Müsli- und Frühstücksgetreide werden in
Milch eingerührt, zu Brei gekocht oder trocken geknabbert.
·
Haferflocken: gibt es als kernige oder so
genannte zarte Haferflocken, Hafergrütze ist geschältes, grob oder fein
zerschnittenes Korn
·
Müsli: Fertigmüsli sind Trockenmischungen aus
Getreide, Früchten, Nüssen und anderen geschmacksgebenden Stoffen, wie
Schokolade, Honig usw. Sie können mit Milch, Rahm, Joghurt oder Saft angerührt
werden. Diese Produkte enthalten meist reichlich Zucker und Fett!
·
Müsliriegel: Getreidemischungen, die in Zucker
und Fett geröstet und zu Riegeln gepresst werden. Viele Produkte sind deutlich
verzuckert und haben einen erhöhten Fettgehalt.
·
Cornflakes: werden aus entkeimtem, geschrotetem
Mais hergestellt. Die Produktion von Cornflakes ist energetisch sehr aufwändig.
Viele Produkte sind deutlich verzuckert.
Reis
Reis hat einen höheren Stärkeanteil (79%) als andere
Getreidearten und enthält weniger Eiweiss (7%) und er ist fettarm.
Reistypen
Es gibt Langkorn-, Rundkorn- und Mittelkornreis. Biologisch werden
sie nach Form und Grösse unterschieden. Basmatireis ist z.B. ein duftender
Langkornreis. Bei Jasminreis handelt es sich um einen stark aromatischen
Thai-Langkornreis. Risottoreis ist ein Rundkornreis, der mehr Stärke enthält.
Klebreis enthält besonders viel Stärke. Es gibt roten, schwarzen und grünen
Reis.
Reissorten
Die Reissorten entstehen durch die Bearbeitung:
·
Braunreis: Naturreis oder Vollkornreis, hat
einen hohen Mineralstoff- und Vitamingehalt
·
Weisser Reis: geringerer Anteil an
Mineralstoffen und Vitaminen
·
Parboiled Reis: es werden durch einen
aufwändigen Prozess 80% der wertvollen Bestandteil der Silberhaut gerettet.
·
Wildreis: handelt es sich um kein Getreide.
Wildreis ist Samen von wild wachsenden Wassergräsern. Benötigt viel Zeit und
eine grössere Wassermenge zum Garen. Mineralstoffgehalt und Vitamingehalt sowie
Gehalt an der Aminosäure Lysin sind höher als beim Reis.
Teigwaren
Üblicherweise wird Hartweizengriess zur Pastaproduktion
verwendet. In den letzten Jahren ist aber die Nachfrage nach Teigwaren aus
Vollkornmehl und aus Roggen- und Dinkelmehl gestiegen. Pasta darf keine
künstlichen Zusätze wie Farb- und Konservierungsstoffe enthalten. Natürliche
Zusätze von Gemüse und Gewürzen sind erlaubt. Teigwaren unterteilt man in
verschiedene Qualitätsstufen:
·
Teigwaren ohne Ei (bestehen aus Weissmehl bzw. –griess
und Wasser)
·
Teigwaren mit Ei (müsse mind. 2 Eier auf ein Kilo
Griess enthalten)
Man unterscheidet folgende Pastagruppen: Langware, Kurzware,
Suppenteigwaren, Teigwaren besonderer Art und Vollkornteigwaren.
Kartoffeln
Ernährungsphysiologisch sind Kartoffeln ein wesentlicher
Kohlenhydratlieferant, darüber hinaus enthalten sie wenig Fett. Der
Eiweissanteil ist zwar niedrig, aber hochwertig. Kartoffeln liefern die
Vitamine C, B1 und B2, die Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Eisen.
Kocheigenschaften
Da die Kartoffel im rohen Zustand schlecht verdaulich ist,
müssen Kartoffeln stets gegart werden. Es werden 3 Kochtypen unterschieden:
·
Festkochen (gut für Kartoffelsalat, Salz-,
Gschwellti- und Bratkartoffeln)
·
Vorwiegen festkochen (für Salz-, Gschwellti- und
Bratkartoffeln)
·
Mehlig kochend (Kartoffelstock, Puffer, Suppen,
Eintöpfe)
Grüne stellen – Solanin
Grüne Stellen an Kartoffeln und Keime älterer Kartoffeln
können das schädliche Solanin enthalten. Solanin ist ein Stoff, der zu
Magenkrämpfen und Durchfall führt. Er kann in grösserer Konzentration Krebs
erregend und sogar tödlich sein. Solanin findet man auch in grünen Stellen bei
Tomaten.
Kochen mit oder ohne Schale?
Die gewaschene Kartoffel sollte stets mit Schale gekocht /
gebacken werden. Um die Nähr- und Mineralstoffe und Vitamine schonend zu
erhalten, sollte die Kartoffel nur kurz gewaschen werden, nicht lange im Wasser
liegen und kurz mit wenig Wasser gegart bzw. gedämpft werden.
Kartoffelerzeugnisse
·
Pommes frites
·
Rösti
·
Kartoffelpüree
·
Kroketten
·
Kartoffelsuppe
·
Kartoffelchips
Veränderung des Energie- und Fettgehaltes
Der Fettgehalt (Energiegehalt) von Kartoffeln kann durch
Verarbeitung stark erhöht werden! Fett ist in Speisekartoffeln natürlicherweise
kaum enthalten, der Energiegehalt von Gschwellti und Speisekartoffeln ist daher
sehr gering. In einer Portion Pommes frites sind dagegen 18g Fett enthalten.
Aufgrund des hohen Fettgehaltes sind Pommes frites und Chips schwerer
verdaulich und tragen nicht unerheblich zur Entstehung von Übergewicht bei
(Fast Food).
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