Themenübersicht:
Klassifikation
Komplikationen bei Übergewicht
Ursachen für Übergewicht
Zusammenfassung
Übergewicht nimmt in unserer Gesellschaft zu. Schweres
Übergewicht (Adipositas) stellt laut WHO das grösste chronische Gesundheitsproblem
dar. Per Definition wird Übergewicht als eine über das Normalmass hinausgehende
Vermehrung des Körperfettes definiert. Übergewicht wird mithilfe verschiedener
Parameter bestimmt. Der Body Mass Index (BMI) ist der gebräuchlichste. Ab einem
BMI von 25 spricht man von Übergewicht. Je nach Kategorie des BMI werden dann
verschiedene Grade der Adipositas definiert.
Der Körperfett kann mittels Hautfaltendickmessung und
Bioelektrischer Impedanzanalyse (BIA) festgestellt werden. Auch mithilfe
bestimmter Formeln kann der Körperfettanteil näherungsweise berechnet werden.
Inwiefern die Gesundheit bedroht ist, hängt auch von der
Körperfettverteilung ab. Eine vorwiegende Verteilung des Fettes am Bauch ist
weitaus gefährlicher, als wenn das Fett überwiegend an Po und Oberschenkeln
anzutreffen ist. Die Körperfettverteilung kann mithilfe des Quotienten aus
Taillen- und Hüftumfang berechnet werden. Neuerdings wird der Taillenumfang
alleine zur Beurteilung herangezogen.
Übergewicht ist in Verbindung mit weiteren Risikofaktoren
gesundheitsgefährdend. Die negativen gesundheitlichen Folgen reichen u.a. von
koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Bluthochdruck, Zuckerkrankheit,
Gallenblasenerkrankungen, Arthrose, Krebs, Gefässkrankheiten bis hin zu
Komplikationen bei Schwangerschaft und Geburt. Aber auch psychische Probleme
durch Übergewicht können die Folge sein. Darüber hinaus hat ein Übergewichtiger
ein erhöhtes Unfallrisiko und auch das Risiko während einer Operation ist nicht
unbedeutend.
Ursachen für das Übergewicht sind vielfältig und liegen in
erster Linie in der erblichen Veranlagung und im modernen Lebensstil mit geringem
Energieverbrauch begründet. Darüber hinaus können auch Störungen im Hunger- und
Sättigungsgefühl, seelische Ursachen, Schwangerschaft, Rauchen, körperliche
Leiden, hormonelle Störungen und Medikamente an der Entstehung beteiligt sein.
Klassifikation
Body Mass Index
Nach der WHO wird der BMI folgendermassen beurteilt:
Kategorie
|
BMI
|
Risiko für Begleiterkrankungen
|
Untergewicht
|
<18.5
|
Niedrig
|
Normalgewicht
|
18.5-24.9
|
Durchschnittlich
|
Präadipositas
|
25-29.9
|
Erhöht – Hoch
|
Adipositas Grad I
|
30-34.9
|
Hoch – Sehr hoch
|
Adipositas Grad II
|
35-39.9
|
Sehr Hoch
|
Adipositas Grad III
|
>40
|
Sehr Hoch
|
Körperfettanteil
Um beurteilen zu können, ob ein erhöhtes Körpergewicht auf
einen zu hohen Anteil an Muskelmasse oder Fettmasse zurückzuführen ist, sind
Messungen zum Fettanteil des Körpers nötig. Als Faustregel gilt: Der
Körperfettanteil sollte bei Frauen zwischen 20-30%, bei Männern zwischen 10-20%
liegen.
Zur Erfassung des Körperfettgehaltes gibt es verschiedene
Methoden: Die Messung der Hautfaltendicke sowie die bioelektronische
Impendanzanalyse (BIA) sind die gebräuchlichsten Verfahren.
Bewertung KFA bei Frauen
Alter
|
Zu wenig: unter…
|
Sehr gut
|
Gut
|
Mittel
|
Schlecht
|
Sehr schlecht über…
|
19-24
|
18.9
|
18.9
|
22.1
|
25.0
|
29.6
|
29.6
|
25-29
|
18.9
|
18.9
|
22.0
|
25.4
|
29.8
|
29.8
|
30-34
|
19.7
|
19.7
|
22.7
|
26.4
|
30.5
|
30.5
|
35-39
|
21.2
|
21.2
|
24.0
|
27.7
|
31.5
|
31.5
|
40-44
|
22.6
|
22.6
|
25.6
|
29.3
|
32.8
|
32.8
|
45-49
|
24.3
|
24.3
|
27.3
|
30.9
|
34.1
|
43.1
|
50-54
|
26.6
|
26.6
|
29.7
|
33.1
|
36.2
|
36.2
|
55-59
|
27.4
|
27.4
|
30.7
|
34.0
|
37.7
|
37.3
|
60 plus
|
27.6
|
27.6
|
31.0
|
34.4
|
38.0
|
38.0
|
Bewertung KFA bei Männern
Alter
|
Zu wenig unter…
|
Sehr gut
|
Gut
|
Mittel
|
Schlecht
|
Sehr schlecht über…
|
19-24
|
10.8
|
10.8
|
14.9
|
19.9
|
23.3
|
23.3
|
25-29
|
12.8
|
12.8
|
16.5
|
20.3
|
24.4
|
24.4
|
30-34
|
14.5
|
14.5
|
18.0
|
21.5
|
25.2
|
25.2
|
35-39
|
16.1
|
16.1
|
19.4
|
22.6
|
26.1
|
26.1
|
40-44
|
17.5
|
17.5
|
20.5
|
23.6
|
26.9
|
26.9
|
45-49
|
18.6
|
18.6
|
21.5
|
24.5
|
27.6
|
27.6
|
50-54
|
19.8
|
19.8
|
22.7
|
25.6
|
28.7
|
28.7
|
55-59
|
20.2
|
20.2
|
23.2
|
26.2
|
29.3
|
29.3
|
60 plus
|
20.3
|
20.3
|
23.5
|
26.7
|
29.8
|
29.8
|
Körperfettverteilung
Fett ist nicht gleich Fett! Ob die Gesundheit bedroht ist
oder nicht, hängt nicht nur von der Menge, sondern auch von der Verteilung des
Körperfettes ab. Eine vorwiegende Verteilung des Fettes am Bauch ist weitaus
gefährlicher, als wenn das Fett überwiegend an Po und Oberschenkeln anzutreffen
ist. Man unterscheidet bei der Fettverteilung zwischen dem „Apfeltyp“ und „Birnentyp“.
Besonders wichtig ist das Fettverteilungsmuster, wenn nur leichtes bis mässiger
Übergewicht vorliegt (BMI >25-30). Je stärker das Übergewicht ist, desto
geringer wird die Bedeutung der Fettverteilung. Die Verteilung wird bestimmt
als der Quotient aus Taillenumfang und Hüftumfang (T/H oder „Waist-to-Hip-Ratio“,
WHR).
WHR = Taillenumfang in cm / Hüftumfang in cm
Bei Frauen sollte der Wert von 0.85 und bei Männern ein Wert
von 1.0 nicht überschritten werden. Darüber liegende Werte deuten auf eine
vermehrte bauchbetonte Fettverteilung hin. In letzter Zeit gewinnt die
alleinige Beachtung des Taillenumfanges an Bedeutung. Der Bauchumfang wird mit
einem normalen, nicht dehnbaren Messband gemessen. Damit die Ergebnisse
vergleichbar bleiben, sollte der Taillenumfang stets an derselben Stelle
gemessen werden, nämlich an der Mitte zwischen Beckenkamm und unterste Rippe.
Der Bauch darf dabei nicht eingezogen werden.
|
Gesundheitsrisiko für metabolische und kardiovaskuläre Komplikationen
|
|
Erhöht
|
Deutlich erhöht
|
|
Männer
|
>=94cm
|
>=102cm
|
Frauen
|
>=80cm
|
>=88cm
|
Komplikationen des
Übergewichtes
Übergewicht ist nicht für jeden Menschen gleich gefährlich.
Die Lage wird dann kritisch, wenn weitere Risikofaktoren ins Spiel kommen, wie
z.B. Rauche, Bluthochdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel oder wenn in der
Familie eine erbliche Veranlagung für Diabetes, Herzinfarkt oder Schlaganfall
besteht. Etliche Gesundheitsstörungen bei Übergewicht entwickeln sich
schleichend und bleiben lange unbemerkt. Die negativen gesundheitlichen Folgen
für den Organismus sind vielfältig und betreffen nahezu jedes Organ.
Nachfolgend sind nun die häufigsten Gesundheitsprobleme, die mit Übergewicht in
Zusammenhang stehen, aufgelistet:
- · Koronare Herzerkrankungen
- · Schlaganfall
- · Bluthochdruck
- · Diabetes Mellitus
- · Gallenblasenerkrankungen
- · Arthrose
- · Tumorerkrankungen
- · Gefässkrankheiten
- · Schlafapnoe
- · Schwangerschaft und Geburt
- · Fettstoffwechselstörungen
- · Metabolisches Syndrom
- · Psychosoziale Konsequenzen
Leben Übergewichtige gefährlicher? Diese Frage kann man mit
einem deutlichen „Ja“ beantwortet werten.
Ursachen für
Übergewicht
Der menschliche Körper ist darauf programmiert, möglichst
viele überschüssige Kalorien in Form von Fett zu speichern, um bei
Nahrungsmittelknappheit überleben zu können. Warum können manche Menschen
Unmengen essen und bleiben trotzdem rank und schlank. Warum legen andere bei
der geringsten Schlemmerei zu? Die Gründe, warum Übergewicht entsteht, sind oft
vielschichtig.
- · Die Erbliche Veranlagung (Trotz der erblichen Veranlagung entscheiden erst die äusseren Umstände, nämlich wie wir uns ernähren und bewegen, wie sich die Gene durchsetzen können!)
- · Moderner Lebensstil, geringer Energieverbrauch (Bewegungsmangel und Fehlernährung)
- · Hunger und Sättigung (bei Übergewicht scheinen häufiger Störungen des Hunger- und Sättigungsgefühls vorzuliegen)
- · Seelische Ursachen (Manche Menschen esse in seelisch belastenden Situationen mehr als sonst)
- · Schwangerschaft
- · Rauchen (Es wird ein Ersatz, das Essen, für die Zigarette gesucht)
- · Körperliche Leiden
- · Hormonelle Störungen (sehr selten)
- · Medikamente
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